Energiekrise: fast drei Millionen Euro für 500 Organisationen im Bereich Armutsbekämpfung
Dank einer finanziellen Unterstützung durch die König-Baudouin-Stiftung in Höhe von ungefähr drei Millionen Euro kommen rund 500 Organisationen, die im Bereich Armutsbekämpfung tätig sind, über den Winter. Ein wirklicher Geldsegen, der diesen Organisationen die Aufrechterhaltung ihres Angebots vor dem Hintergrund der Energiepreisanstiege und der steigenden Anzahl von Anträgen auf Hilfe ermöglicht. Solidarität spielt nach wie vor eine wichtige Rolle in diesem Bereich.
Die sozial schwächsten Mitmenschen haben unter der Energiekrise und den steigenden Preisen schwer zu leiden. Immer zahlreicher wenden sie sich an die Organisationen im Bereich Armutsbekämpfung, die wiederum angesichts der gestiegenden Kosten (Heizung, Strom, Gehaltsindexierung, Mieterhöhung) ebenfalls vor finanziellen Schwierigkeiten stehen. Dies birgt für manche das Risiko, ihre Tätigkeit demnächst nicht mehr wie gewohnt ausüben zu können (Anpassung der Öffnungszeiten, Personalabbau...).
Schnelle Mobilisierung
Die König-Baudouin-Stiftung ist sich dieser Schwierigkeiten bewusst und richtete sich im Oktober mit einem dringenden Aufruf an die Organisationen, die mit von Armut betroffenen Menschen arbeiten. Ziel war es, die Aufrechterhaltung von Betreuung, Unterstützung und Begleitung ihres Publikums zu gewährleisten. Jede Organisation konnte einen pauschalen Förderbetrag in Höhe von 2.500, 5.000 oder 7.500 Euro beantragen, um so die Energieausgaben abfedern zu können (Heizung, Isolierungsarbeiten...).
Brieuc Van Damme, neuer Geschäftsführer der König-Baudouin-Stiftung: „In Krisenzeiten ist es mehr denn je unsere Aufgabe, mit denjenigen solidarisch zu sein, die am meisten unter der Situation leiden. Dies geschieht durch die Unterstützung der Akteure vor Ort, die ihnen zu Hilfe kommen. Deshalb haben wir sehr schnell ein Budget von zwei Millionen Euro für Organisationen zur Armutsbekämpfung zur Verfügung gestellt und ein vereinfachtes Verfahren, wie zu Beginn der Covid-19-Pandemie, eingeleitet, so konnten wir schnell auf die Bedürfnisse vor Ort reagieren.“ Es war ein voller Erfolg: Nach nicht mal zehn Tagen waren die verfügbaren Mittel vergeben. „Der Erfolg dieses Aufrufs bestätigt den großen Bedarf. Um noch weiteren Organisationen helfen zu können, haben wir ein weiteres Budget in Höhe von einer Million bereitgestellt.“
Solidarität
Insgesamt wurden 494 im Bereich Armutsbekämpfung tätige Organisationen mit einem Gesamtbetrag von 2.970.000 Euro unterstützt.
- Diese Organisationen decken verschiedene Bereiche ab: Sozialrestaurants, Lebensmittelhilfeorganisationen, Obdachlosenhilfe, Aufnahme von Jugendlichen in prekären Verhältnissen, Frauenhäuser ...
- 34% von ihnen befinden sich in der Region Brüssel-Hauptstadt, 32% in der Wallonischen Region, 31% in der Flämischen Region und 2% in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
- 15% von ihnen haben 2.500 Euro an Fördermittel beantragt, 30% 5.000 Euro und die weitere Organisationen (55%) eine Unterstützung in Höhe von 7.500 Euro.
„Diese Zahlen zeugen von der großen Solidarität in diesem Bereich: Fast die Hälfte der Organisationen beantragte einen begrenzten Betrag - 2.500 oder 5.000 Euro -, damit möglichst viele von ihnen unterstützt werden konnten", ergänzt Brieuc Van Damme.
Das Gesamtbudget für diesen dringenden Aufruf stammt aus Eigenmitteln der König-Baudouin-Stiftung, Mitteln der Nationallotterie, aus Spenden, die jedes Jahr den Aufruf ‚Armut‘ finanzieren, und aus von der KBS verwalteten Fonds (Fonds van Oldeneel tot Oldenzeel, Solvay Solidarity Fund, Fonds Rosa und Julie Vandenhende, Fonds Josette Delvenne, Fonds Steldust, Fonds Georges Marie Vandermeir, Fonds Moulaert - Laloux, Fonds Laurentine Poncet, Fonds AW, Fonds Allaesi Fund sowie dem Spenderkreis).
Erleichterung
„Eine echte Erleichterung für unsere Organisation“, „Der Schock wird abgefedert und wir müssen von unseren Begünstigten keine finanzielle Beteiligung verlangen“, „Eine Hilfe, die die Sorge verringert und uns erlaubt, uns auf unsere Aufgabe, anstatt auf das Überleben unserer Infrastruktur zu konzentrieren“... Die Berichte aus der Praxis, die die König-Baudouin-Stiftung erreichen, veranschaulichen, wie lebenswichtig die Unterstützung dieses Sektors ist, um die Folgen der Krise aufzufangen und es den Akteuren vor Ort zu ermöglichen, ihre Arbeit zum Nutzen der Schwächsten fortzusetzen.