AIDS ist weltweit noch lange nicht besiegt. Aus diesem Grund unterstützen die König-Baudouin-Stiftung und BREACH die HIV-AIDS-Forschung mit 400.000 Euro
Der von der König-Baudouin-Stiftung verwaltete Fonds für AIDS-Forschung und das belgische Konsortium für HIV-AIDS-Forschung - BREACH - haben ihre Kräfte gebündelt. Dadurch ist es möglich, alle zwei Jahre ein HIV-AIDS-Forschungsprojekt zu unterstützen. Beim ersten Aufruf, der im Jahr 2022 erfolgte, lag der Schwerpunkt auf der Grundlagenforschung. Ein einziges Projekt erhält hierbei eine Unterstützung in Höhe von 400.000 Euro, um während vier Jahren nachhaltige Arbeit zu leisten. Die Forschung ist nach wie vor wichtig, denn auch wenn AIDS keine Schlagzeilen mehr macht, so ist die Krankheit weltweit noch lange nicht besiegt.
Ein erster gemeinsamer Aufruf wurde 2022 vom Fonds für AIDS-Forschung sowie von BREACH, dem belgischen Konsortium für AIDS- und HIV-Forschung, gestartet. Dieses Konsortium besteht aus allen, im Bereich von HIV-Infektionen und AIDS aktiven belgischen HIV-Referenzzentren und -Laboratorien, wissenschaftlichen Forschungsgruppen und Interessenvertretungsorganisationen und zielt darauf ab, Synergien zwischen den Mitgliedern in größtmöglicher Transparenz zu maximieren. Eine unabhängige internationale Jury wählte ein Projekt aus; das ausgezeichnete Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen zahlreichen Forschungseinrichtungen wie der Universität Gent und dem Universitätskrankenhaus Gent, der ULB und dem CHU Sint-Pieters, der KU Leuven und der UZ Leuven, der VUB und der UZ Brüssel sowie dem Universitätskrankenhaus Lüttich.
Ziel des preisgekrönten Projekts ist es, die Dynamik des latenten HIV-Reservoirs von Patienten mit diesem Virus umfassend zu charakterisieren. Dies ist eine große Herausforderung, denn dieses latente HIV-Reservoir - d.h. eine Reihe von Zellen, in denen das Virus "schläft", aber für antivirale Medikamente unzugänglich ist - ist das Haupthindernis für die Heilung von HIV/AIDS.
Konkret wird das Verhalten dieses Reservoirs in zwei Gruppen von HIV-Patienten verglichen: einer, die erst seit kurzem behandelt wird, und einer anderen, die seit mehr als 20 Jahren eine antiretrovirale Behandlung erfährt. Neben der sehr detaillierten Analyse der Reservoireigenschaften des integrierten Virus wird auch das immunologische Profil der Patienten eingehend untersucht und mit den virologischen Merkmalen verglichen. Neue therapeutische Strategien zur Neutralisierung oder "Reinigung" dieses Reservoirs werden im Labor an Blutproben von verschiedenen Patientengruppen untersucht.
Dieses Projekt, das gemeinsam von BREACH und dem, von der KBS verwalteten AIDS-Forschungsfonds finanziert wird, ist Teil einer umfassenderen internationalen Forschung mit dem Ziel der Remission oder sogar Heilung von HIV/AIDS. Diese Arbeit verdeutlicht die hohe Qualität der AIDS-Forschung in Belgien und die Fähigkeit, die Anstrengungen aller Forschungsteams in unserem Land zu bündeln.
Die nächsten Projektaufrufe werden sich auf die klinische Forschung (2024) und schließlich auf die öffentliche Gesundheit (2026) konzentrieren.
Fonds für AIDS-Forschung
Der Fonds für wissenschaftliche AIDS-Forschung bietet finanzielle Unterstützung für hochwertige wissenschaftliche AIDS-Forschung in Belgien. Zu diesem Zweck arbeitet der Fonds so weit wie möglich mit Experten und anderen Geldgebern in diesem Bereich zusammen. Seit 2010 hat der Fonds für AIDS-Forschung bereits verschiedene Projekte in unterschiedlichen Bereichen, wie der translationalen Forschung in der klinischen Virologie, Epidemiologie, Prävention und Gesundheitsförderung sowie der Grundlagenforschung mit fast 2 Millionen Euro unterstützt.
Sowohl bei den Strategien zur Prävention, als auch bei der Behandlung wurden in diesem Zeitraum große Fortschritte erzielt, doch es besteht weiterhin Forschungsbedarf, wenn wir die UNAIDS-Ziele zur Beendigung der HIV-Epidemie bis 2030 erreichen wollen.