„Mut zum Anderssein“- Nach 27 Jahren bei der KBS gibt Luc Tayart das Staffelholz weiter

Risikobereitschaft und der Wille, die Dinge anders anzugehen sind von wesentlicher Bedeutung, damit eine philanthropische Institution eine klare Rolle als Motor des Wandels spielen kann, sagt Luc Tayart de Borms, der sich am 1. Mai nach 27 Jahren von seinen Aufgaben als Geschäftsführer der König-Baudouin-Stiftung zurückzieht. Luc Tayart hat vollstes Vertrauen, dass sein Nachfolger Brieuc Van Damme die KBS in Richtungen führen wird, die für eine neue Ära von wesentlicher Bedeutung sind, ohne dabei ihre DNA als „unabhängige, pluralistische und unternehmerische“ Organisation aus den Augen zu verlieren.
„Wenn die Philanthropie eine Rolle spielen soll, dann muss sie sich von anderen Bereichen wie dem öffentlichen Sektor oder der Unternehmenswelt unterscheiden. Die Dinge anders als die Anderen machen. Das ist ein enormer Mehrwert“, legt Luc Tayart de Borms in einem Interview anlässlich seines Ausscheidens aus der Stiftung, an deren Umgestaltung er seit 1996 mitgewirkt hat, dar. In diesem Zeitraum hat er die nahezu 20-fache Zunahme des Vermögens begleitet und dafür gesorgt, dass die KBS durch eine Reihe innovativer internationaler philanthropischer Partnerschaften führend in Europa und darüber hinaus ist.
Die finanzielle Schlagkraft der KBS ist im Vergleich zum globalen Spendenaufkommen relativ bescheiden, aber das, so Luc Tayart, sei ein Vorteil gewesen: „Das hat uns, glaube ich, kreativ und innovativ gemacht ... und stärker als man vermuten würde“. Krisenreaktionen - wie die Rolle der KBS bei der Kanalisierung von Spenden während der Covid-19-Pandemie, der belgischen Überschwemmungen im letzten Sommer oder des aktuellen Krieges in der Ukraine - müssen immer in einem ausgewogenen Verhältnis zur konsequenten Ausrichtung auf die langfristigen Prioritäten der Stiftung stehen, zu denen Armutsbekämpfung, Gesundheitsforschung, europäische Demokratie und Entwicklung in Afrika gehören.