Der Ukrainekrieg: ein Jahr Solidarität
Am 24. Februar 2022 ist Russland vor den Augen der Welt in die Ukraine eingefallen. Die König-Baudouin-Stiftung hat sehr schnell ihre philanthropischen Hebel in Bewegung gesetzt, ihre Expertise und ihr Netzwerk mobilisiert, um so Solidarität und Spenden zu kanalisieren und dafür zu sorgen, dass das Geld wirksam eingesetzt wird. Innerhalb eines Jahres hat die KBS fast 5,5 Millionen Euro an 140 Organisationen vor Ort verteilt. Neben der Hilfe für die Opfer und die ukrainischen Geflüchteten im Exil setzte sich die KBS entschieden für die Demokratie ein und unterstützte unter anderem die Pressefreiheit.
Die König-Baudouin-Stiftung ist in Krisenzeiten mehr denn je für die Schwächsten da und hat ein offenes Ohr für die vielen Bürger:innen, Organisationen und Unternehmen, die sich an sie wenden, um sich solidarisch zu zeigen. Seit Ausbruch des Krieges ist dies erneut der Fall. Die KBS zieht heute die Bilanz eines Jahres, in dem sie sich für Nothilfe und die Stärkung demokratischer Initiativen eingesetzt hat.
Pressefreiheit
Der Krieg findet nicht nur mit Waffen statt, sondern er ist auch ein Informationskrieg. Die KBS hat ein spezifisches Budget von 400.000 Euro zur Unterstützung verschiedener Medien bereitgestellt, die Desinformation bekämpfen und die Meinungsfreiheit bewahren. Damit bewegt sie sich voll und ganz in der Kontinuität philanthropischer Initiativen zur Förderung von Demokratie und Solidarität in Europa (Civitates), aber auch unabhängiger Medien in europäischen Ländern, in denen die Medienvielfalt bedroht ist (Pluralis).
Über den Media Development Investment Fund hat die KBS zur Finanzierung mehrerer unabhängiger Medien beigetragen, die als Quellen für Informationen und Debatten für das gesellschaftliche Leben unerlässlich sind. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um die ukrainische Wirtschaftszeitung Liga.net, aus der Sie den Bericht der Chefredakteurin Yulia Bankova lesen können. Auch russische Medien im Exil, die dafür kämpfen, dass andere Stimmen als die der Machthaber gehört werden, wurden über den European Fund for Journalism in Exile von der KBS unterstützt. Ein sehr mutiges Unterfangen, ein zusätzlicher Schritt Richtung konstruktiver Dialog, der einen wichtigen Friedensbeitrag leisten kann.
Unterstützung der Pressefreiheit bedeutet auch, Journalist:innen die Mittel an die Hand zu geben, ihren Beruf unter möglichst sicheren Bedingungen auszuüben. Aus diesem Grund hat die KBS das von der NRO Reporter ohne Grenzen eingerichtete Zentrum für Pressefreiheit in Lviv unterstützt. Dieses Zentrum bietet den Journalist:innen in der Ukraine logistische, finanzielle und psychologische Unterstützung.
Demokratische Stimmen
In ihrem Bestreben, die in der Ukraine vorhandenen demokratischen Stimmen zu stärken, hat die KBS zwei Stipendien für Mitarbeiter von ukrainischen Denkfabriken (Think Tanks) finanziert. Des Weiteren hat sie sich am Fonds 'Ukraine Truth Defenders' und am Civitates Fund 'Solidarity with Ukrainian Civil Society' beteiligt, die wichtige finanzielle Beiträge für unabhängige NROs und andere Akteure der Zivilgesellschaft geleistet haben.
Schutzbedürftige Gemeinschaften
Der von FRB gegründete Spenderkreis 'Help people in Ukraine' wurde durch finanzielle Beiträge von BNP Paris Fortis, Fonds (EU Staff Fund, Euroclear Fund, Solvay Solidarity Fund, R&Co4Generations Fund, Ergon Capital Fund, Fund Forbidden Colours, Decathlon International Solidarity Fund...) und Spenden von Privatpersonen unterstützt. Die eingegangenen Spenden sind an Organisationen in der Ukraine und in den Nachbarländern gegangen, um den dringendsten Bedarf zu decken (Nahrung, Unterkunft, medizinische Hilfe...). Einige Initiativen richten sich speziell an gefährdete Gemeinschaften, wie unbegleitete Kinder, Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, Mütter mit Kleinkindern und die LGBTQI-Gemeinschaft.
Auch in Belgien
Die Ankunft Tausender ukrainischer Geflüchteter in unserem Land hat große Herausforderungen inden Bereichen Bildung, Unterkunft, Kommunikation... mit sich gebracht. Dank weiterer Mittel, die über den ebenfalls von der KBS gegründeten Spenderkreis 'Help Ukrainien people in Belgium' gesammelt wurden, konnten verschiedene Initiativen zur Aufnahme und Integration von Ukrainer:innen in Belgien unterstützt werden (Sprachkurse, Dolmetscherausbildung, Informationen über Wohnmöglichkeiten, Notpakete...), die die von den Behörden eingeleiteten Maßnahmen ergänzen.