Die Insel Bohan
Die König-Baudouin-Stiftung besitzt dank der Spenderinnen und Spender, die den „Fonds des Îles de la Semois“ im Rahmen der Stiftung eingerichtet haben, drei Inseln in der Semois.
Worum geht es?
Die König-Baudouin-Stiftung besitzt dank der Spenderinnen und Spender, die den „Fonds des Îles de la Semois“ im Rahmen der Stiftung eingerichtet haben, drei Inseln in der Semois. Aufgabe dieses Fonds ist es, die Inseln Bohan, Vanne Cunin und Montclar Poète zu wahren und zu schützen. Die ersten beiden Inseln gehören zur Gemeinde Vresse-sur-Semois, die dritte liegt bei Poupehan in der Gemeinde Bouillon. Die Semois zählt nicht weniger als 80 Inseln unterschiedlichster Größe; manche sind nur ein paar Quadratmeter, andere über zwei Hektar groß. Aufgrund von Überschwemmungen sind diese Gebiete in ständigem Wandel (Erosion in einigen Gebieten, Ablagerung von Sedimenten und Schotter in anderen).
„Wenn wir dem Fluss die Freiheit zurückgeben, müssen wir dann nicht akzeptieren, dass er sich fortlaufend verändert, sowohl die Form der Mäander als auch die Inseln und die Flussbögen?“
2022, Rosillon, Semois nature „Une rivière pas comme les autres“, Teil 2.
Geschichte
Die Insel scheint seit den Anfängen des Dorfes mit der Geschichte Bohans und den Einwohnern verbunden gewesen zu sein.
In den Karten des Graf von Ferraris (1770) ist die Insel als Weideland eingezeichnet. Der Damm wurde 1850 errichtet. So wurde das Wasser kanalisiert und in ein Rohr geleitet, das in der Nähe der Höhle unter der Brücke vom Pfarrhaus zur Mühle führte. Mit dem Wasser wurde das Mühlrad angetrieben und die Mühle diente so als Sägewerk. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Bohan-Insel gemäht. Die Mitte der Insel zierte eine Reihe Obstbäume.
In den 1950er Jahren wurde auf der Insel ein Campingplatz errichtet, der in der Sommersaison über einen Metallsteg erreichbar ist. Anfang der 1990er Jahre wurde der Campingbetrieb eingestellt, und 1996 ging die Insel dank der Unterstützung der Fédération Sportive des Pêcheurs Francophones de Belgique in den Besitz der König-Baudouin-Stiftung über. Mit diesem Erwerb sollte der natürliche Zustand der Inseln gewahrt werden, da es sich um bemerkenswerte Laichplätze für Fische und Brutstätten für Vögel handelt.
Verwaltung
Seit 2014 arbeitet die König-Baudouin-Stiftung an einem Projekt zur Wiederherstellung der Insel in ihrer früheren Pracht; es wird den Wünschen der Anwohner entsprechend gemäht und beweidet. Die Wiederherstellung dieser Praktiken in den Auen trägt dazu bei, invasive Arten wie das Drüsige Springkraut zu bekämpfen. Durch späte Mahd wird die Rückkehr von Arten mit größerem biologischen Wert gefördert (wie z.B. der Staudenknöterich). Das Projekt zur Wiederherstellung des Grünlands erforderte 2016 eine umfangreiche Rodung der Insel, und es wurden nur bestimmte Bäume erhalten.
Seit 2017 grasen immer von Juni bis Oktober Rote Ardennenschafe auf der Insel. Diese winterharten Schafe begnügen sich mit wenig Futter und sind auch nicht sehr kälteempfindlich. Sie brauchen kein Wasser, der Morgentau reicht ihnen völlig. Die Mutterschafe lammen allein und problemlos. Diese natürlichen Rasenmäher machen mechanisches Mähen überflüssig und reduzieren die Überwucherung. So begrenzen sie die Ausbreitung invasiver Pflanzen und erleichtern die Rückkehr biologisch wertvoller krautiger Pflanzen. Um die Landschaft des frühen 20. Jahrhunderts nachzuahmen, wurde in der Mitte der Insel eine Reihe Obstbäume gepflanzt.
Bewusstseinsbildung
Jedes Jahr finden beim Eintreffen der Schafe Bildungsaktivitäten für Kinder der Schule Bohan und der umliegenden Dörfer statt. Diese Aktivitäten tragen zu Bewusstsein für Biodiversität und die Bedeutung der Wahrung des Naturerbes bei.
Quellen:
1. Monique De Wolf en Pascal Grandjean, L’île de Bohan ; Centre de Documentation sur Bohan.
2. Peter Lenain, persönliche Mitteilung.
3. N.-H. Balzat, Le Pêcheur Belge.